· 

Eingebungen und innere Bilder: Vom Misstrauen zur Ressource

Andere wichtige, unkonventionelle Informationsquellen sind für mich heute Eingebungen. (…) Nebst dem divergenten, assoziativen Denken (…) wurde mir in den letzten Jahren zunehmend bewusst, dass die grösste, schöpferische Kraft im Empfangen von Eingebungen liegen könnte.“ (Wyrsch, 2020, S. 147).

 

Und das schreibt ein Ökonom :-). Dr. Patrice Wyrsch schrieb seine Doktorarbeit über die Neurosensitivität. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse haben für mich persönlich eine fundamentale Bedeutung, weil sie mir gezeigt haben, dass ich meiner Wahrnehmung vertrauen kann. Und was habe ich in den letzten Jahren damit gehadert! Sätze wie „Nun ist es entscheidend, dass wir uns nicht nur für physische, sondern auch für metaphysische Innovationen öffnen.“ (Wyrsch, 2020, S. 155) in seinem Buch zu lesen, lassen einen anstrengenden, inneren Kampf in mir enden (Die Hervorhebungen der Zitate sind so im Buch vorhanden).


Zu sehen sind fünf grau-gepunktete, graphische Blütenblätter, die wie eine Lotos-Blüte geformt sind

Vielfältige innere Impulse wahrnehmen zu können, ist eine Ressource

Wenn du gedankliche, spontane Eingebungen und innere Bilder ebenfalls kennst (die nichts mit Träumen und den üblichen Gedankengängen zu tun haben), aber auch noch damit haderst, möchte ich dir mit diesem Artikel vor allem Mut machen und dir sagen: Du bist ok. Offen für innere Reize und Impulse zu sein, ist eine kraftvolle Ressource!

 

Aber so sehe ich das auch noch nicht lange. Was habe ich in den letzten Jahren an mir und meinem Kopf gezweifelt. Einerseits konnte ich plötzliche, gedankliche Eingebungen oder innere Bilder nicht einordnen. „Spinne ich jetzt?“, „Was hat das zu bedeuten?“, „Drehe ich jetzt durch?“ – Was machten mich diese Gedanken mürbe. Doch andererseits war da tief in mir auch stets etwas, das mir vertrauensvoll zuflüsterte: Alles ist ok. Eine seltsame Vertrautheit, die meinen misstrauischen Verstand, der Beweise wollte, nur noch mehr anstachelte.

Zwei schmale Zettel mit 2 gedanklichen Eingebungen sind zu sehen. Auf dem 1. steht: "Ich gehe erst, wenn es nichts mehr zu sehen gibt." Auf dem 2. Blatt steht: "Akzeptiere, was du bist."
2019: 2 plötzliche, gedankliche Eingebungen, die ich aufgeschrieben und aufgehoben habe.

Aus Zurückhaltung wird ein Öffnungsprozess

Diese innere Zerrissenheit führte dazu, dass ich nicht über diese inneren Impulse sprach. Ich schämte mich und wollte schlichtweg aus großer Angst das Risiko nicht eingehen, dass mir nicht geglaubt wird. Doch meinem Tagebuch bzw. meinem Laptop vertraute ich mich glücklicherweise an. So kann ich heute auf diese wertvollen Dokumente meines Innenlebens zugreifen und dir auch zeigen, wie sehr ich teilweise mit den inneren Bildern und Eingebungen haderte. Ich zeige dir zwei konkrete innere Bilder, je vom November 2018 und Oktober 2022, die ich aufgeschrieben habe. Außerdem erzähle ich dir von einer spontanen Eingebung im August 2020, die mich zunächst sehr erschreckte und mir dennoch durch eine Phase großer Ungewissheit half.

 

(Bevor du die Beispiele gleich liest, habe ich noch eine Bitte: Ich weiß, dass innere Bilder, Visionen, Träume etc. so manchen zu Deutungsversuchen und Analysen verführt ;-). Davon bitte ich aber abzusehen. Ungefragte Analysen sind für mich mittlerweile eine massive Grenzüberschreitung und bei mir muss man dann mit einem deutlichen Wort rechnen.)

Zu sehen ist ein Zettel mit einem aufgeschriebenen, inneren Impuls vom Oktober 2019: "Ich folge dem Licht. Doch der Weg führt mich über Klippen, Berge, schmale Brücken. Aber ich soll dem Licht folgen, ich spüre es deutlich."
Anfang Oktober 2019: Solche inneren Impulse sollte ich immer stärker und klarer wahrnehmen, je mehr ich bei mir selbst ankam und aufarbeitete. Heute sind sie für mich Alltag und ich vertraue ihnen.

Inneres Bild 1: Ist die Dunkelheit mein Innerstes?

Die Word-Datei mit dem inneren Bild vom 30.11.2018 hat den Dokumentname „Verzweiflung“. Zum damaligen Zeitpunkt lag meine Entlassung aus der Psychiatrie gut 3 Wochen zurück. Immer wieder hatte ich mit heftigen Panikattacken zu kämpfen. Es fiel mir schwer, mir Gutes zu tun; ich glaubte, mir Gutes und Pausen erst erarbeiten zu müssen. Von den vielen Dingen, die ich glaubte, alle JETZT erledigen zu müssen, war ich noch sehr überfordert. Außerdem tastete ich mich weiter vorsichtig an das Thema Fühlen heran; versuchte herauszufinden, wie ich Wut, Angst, Freude etc. in mir spürte. In diese für mich riesige, beginnende Umbruchzeit sollte das innere Bild fallen (zur besseren Lesbarkeit habe ich Rechtschreibfehler, Wortwiederholungen etc. korrigiert):

 

Ich bin in meinem Inneren. Es ist wie eine Art große Halle und ich bin allein. Es ist alles tiefschwarz, trotzdem kann ich schemenhaft Umrisse und die hohen Wände erkennen. Ich sehe einen Schatten. Er huscht ständig um mich herum oder schwebt an den Wänden entlang. Er macht mir Angst. Ich überlege, ob es der Schatten ist, den ich vor ein paar Tagen liebevoll willkommen geheißen habe. Aber irgendwie ist dieser Schatten anders. Ich kann seine Absichten überhaupt nicht erkennen. Warnt er mich vor etwas? Will er mir einfach nur Angst machen? Will er mich vernichten? Dadurch bekomme ich nur noch mehr Angst. Plötzlich beginnt er in einigem Abstand zu mir an der Decke immer schneller von einer Wand zur anderen hin und her zu fliegen. Es entsteht eine Art Spinnennetz an der Decke. Ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll. Der Schatten kommt nun auch nicht mehr zu mir, er vergrößert dieses Netz aber immer mehr. Bis auf einmal direkt unter dem Netz ein Damm bricht. Ich kann die Mauer in diesem tiefschwarzen Raum nicht erkennen, aber sehe schemenhaft den schwarzen Wasserfall, der sich ergießt. Direkt über dieser Wasserkante fliegt der Schatten und spinnt sein Netz. Das Wasser ist genauso tiefschwarz wie der ganze Raum und ich stehe schnell knietief darin. Es ist stark in Bewegung und ich kann nicht erkennen, woher die Wellenbewegung kommt. Ich stehe in einigem Abstand zu diesem Wasserfall und spüre eine wahnsinnige Angst in mir, während ich meinen Blick nicht von diesem Bild abwenden kann. Es ist alles so unfassbar schwarz. Ist mein Inneres dieser Raum? Gibt es keinen Ausweg?

Zu sehen ist ein Screenshot meines Bildschirms. Der Screenshot zeigt den Originaltext mit dem ersten inneren Bild, welches ich in einem Word-Dokument damals aufgeschrieben habe.
Die Originaldatei vom 30.11.2018

Dieses Bild, aber ganz besonders die Frage „Ist mein Inneres dieser Raum?“ haben mich damals sehr erschüttert. Ich wusste nicht, wie ich mit dem „Gesehenen“ umgehen und was das alles überhaupt bedeuten sollte. Ich bekam Panik. Zum Glück machte ich damals, aufgrund der Empfehlung meiner damaligen Therapeutin, täglich die Traumaübung „Der innere Tresor“. Sie war das einzige Hilfsmittel, die mich die Zeit bis zum nächsten Gesprächstermin mit meiner Therapeutin ein paar Tage später überstehen ließ. Außerdem hatte ich zu diesem Zeitpunkt für mich schon herausgefunden, dass mir das Schreiben in solch bedrückenden Situationen half. So entstand folgender Tagebucheintrag:

 

30.11.2018 

Meine Herren, was für ein intensiver Tag. Ich bin vielleicht erschöpft. „Gemacht“ habe ich heute nicht viel, aber innerlich habe ich einen Horrorfilm erlebt. Als mich die Verzweiflung dann überfiel, habe ich schnell reagieren können und mein inneres Bild aufgeschrieben. Die Frage, ob die tiefschwarze Halle in mir mein Inneres ist und ob es darin keine Freude und keinen Ausweg gibt, hat mich umgehauen. Ich wusste nicht mehr, wie ich dort herauskomme. Aber ich hatte letzten Samstag ja gemerkt, dass mir das Schreiben in diesen sehr düsteren und verzweifelten Momenten hilft. Dabei hilft mir übrigens ganz sehr, dass ich vorm Suizid keine Angst mehr habe (bzw. den Suizidgedanken). Denn es ist eine Option, die ich habe, wenn ich nur auf diese Weise mit meinen Gefühlen klarkomme.

 

Aber ich habe mich für die Therapie entschieden, obwohl ich damit weiterhin Suizidgedanken ausgesetzt bin. Es ist irgendwie paradox – zu wissen, dass der Suizid als recht simple Methode bleibt, um mit meiner Gefühlswelt (und solchen Bildern) klarzukommen, beruhigt mich… Denn dadurch habe ich keinen DRUCK, unbedingt und nur auf dem Therapieweg mit meinen Gefühlen zurechtzukommen.

 

Wobei mich gerade wieder dieses Bild und die Angst und Verzweiflung einholen. Es ist so grauenvoll. Soll das mein Inneres sein? Es gibt rein gar nichts Schönes in diesem Bild, es ist alles schwarz und furchtbar bedrohlich. Da ist keine Freude, kein Licht, keine Wärme. Es ist so schwer, damit klarzukommen und es ist so schwer, stark zu bleiben und nicht aufzugeben. Das muss man sich mal vorstellen – Ich sitze auf meiner Couch, es ist einigermaßen warm, die Lichter sind an, das Radio läuft, ich habe gut und viel gegessen. Und in mir drin befinde ich mich gerade an diesem grauenvollen Ort. Aber warum nur?

 

Als ich vorhin spazieren war, ging es mir richtig gut. Ich war so stolz auf mich. Ich habe mir sogar den Umgang mit X bei unserem nächsten Treffen vorstellen können. Und befinde mich nun doch wieder an diesem hoffnungslosen Ort in mir drin…

 

Ok, Notlösung: Bilder davon machen und ab in den Tresor damit!

Am 04.12.2018 schrieb ich dann Folgendes in mein Tagebuch:

 

04.12.18 (Dienstag)

Endlich war Frau T [meine Therapeutin] wieder da! Da hatte sich ja so irre viel angestaut. (…) Und dann haben wir über diesen furchtbaren Ort gesprochen, den ich am Freitag gesehen habe. Ich hatte das Bild ja notfallmäßig erstmal in den Tresor gesperrt. Es war so befreiend, ihr davon zu erzählen. Und sie hat es auch nicht bewertet, das fand ich toll. Aber das allerschönste war, als sie mir sagte, dass dieser Ort **NICHT** mein Innerstes ist!!! GOTTSEIDANK! Diese Frage macht mich seit Freitag fertig. Mein Innerstes ist viel schöner – ich habe ihr davon erzählt. Es ist ein schönes, warmes, von ganz warmem gelbem Licht erhelltes Wohnzimmer, in dem schon einige meiner Gefühle sind. Eine witzige, bunt zusammengewürfelte Truppe. Ich fühle mich pudelwohl dort. Denn auch die Einrichtung ist irgendwie zusammengewürfelt, total unperfekt und passt dadurch doch wieder :-). Wenn ich die Gefühlsübung mache (wobei ich sie seit Freitag erstmal nicht mehr mache), sehe ich innerlich immer, wie ich diese Wohnzimmertür öffne und ein Gefühl willkommen heiße.

 

Und da meinte Frau T, dieses gemütliche und belebte Wohnzimmer ist mein Innerstes. Hach, zum Glück. Zu diesem fürchterlichen Ort meinte sie, dass es eine Art Imagination sei, eine Art Traum, wie man solche Träume auch manchmal kurz vorm Einschlafen hat. Solche Bilder können aber gefährlich werden. Vor allem wenn man nicht wieder herauskommt.

 

Sie riet mir am Ende, weiterhin neugierig und mutig zu sein, aber auch auf mein Bauchgefühl zu hören. Und das stimmt – denn als ich in diese dunkle Halle lief und gebannt dem Schatten an der Wand folgte, merkte ich, dass das nicht mein Angstschatten ist [Anmerkung: Das Gefühl „Angst“ stellte ich mir damals als großen, schwarzen, schwebenden Schatten vor]. Und da fühlte ich kurz, dass ich nicht weitergehen sollte. Hm, so viel dazu.

 

Denn auch sie merkte, dass mich trotz aller Angst irgendwas an diesem Ort fasziniert. Der Schatten? Das Wasser? Keine Ahnung. Aber genau das ist das Gefährliche. Ich kann zwar mutmaßen, was die Dinge bedeuten, aber eben nicht genau wissen. Dadurch fesselt mich dieser Ort so. Gleichzeitig will ich aber unbedingt von dort weg. Frau T sagte da auf einmal: „Können Sie Ihre Füße anheben?“ Ich habe wirklich Willenskraft aufbringen müssen, um meine Füße vom Boden zu heben! Sie meinte auch, dass es durchaus wieder passieren kann, dass ich an solche Orte komme. Aber ich weiß jetzt auch, was mir dann hilft: Das Schreiben, der innere sichere Ort, die Tresorübung und natürlich das Gespräch mit ihr. Also meiner lieber (bekannter) Angstschatten: Wenn uns mal wieder sowas passiert, wissen wir, was wir dann tun können :-).

Auch wenn ich persönlich mit der Interpretation solcher Bilder vorsichtig bin, denke ich heute, dass die dunkle Halle ein komplett verschlossener innerer Raum in mir war, in dem sich Angst und Verzweiflung angestaut hatten. (Anmerkung 22.06.2023: Ich habe diesen merkwürdigen, umherhuschenden Schatten bisher nicht verstanden und ihn nie vergessen. In den letzten Tagen setzte ich mich allerdings viel mit Lilith und meinem Horoskop auseinander, was ich bisher nicht getan hatte. Ich wusste schlichtweg nicht, dass Lilith auch ein Bestandteil des Horoskops ist. Was war meine Überraschung groß, als ich u. a. las, dass Lilith in der weiblichen Psyche den Schatten verkörpert! Wenn du also solche Schatten in deinen inneren Bildern etc. ebenfalls kennst, sie aber nicht einordnen kannst, ist vielleicht der Hinweis auf Lilith etwas für dich. Über Lilith, Adams erste Frau, gibt es auch eine empfehlenswerte Podcastfolge (mit schriftlicher Aufzeichnung!) vom Bayerischen Rundfunk.)

Das Schwarzweißbild eines Aktshootings zeigt von oben mein Gesicht und einen Teil meines Halsbereiches. Mein Kopf ist leicht nach links geneigt und meine Augen sind geschlossen.

Inneres Bild 2: Ohne Hilfe geht es nicht

Ein ebenso eindrückliches, inneres Bild sah ich Ende Oktober 2022, welches für mich eine Orientierungshilfe und ein Aufzeigen tiefer Wünsche war. An diesem Tag hatte mich das Desinteresse meiner ganzen Familie wieder mal innerlich eingeholt und erneut stand ich vor der schmerzhaften Frage, wie ich damit umgehen sollte. Inmitten dieser Gedanken und Gefühle spürte ich plötzlich den Impuls, dass da etwas in mir gesehen werden wollte.

 

Zur besseren Lesbarkeit habe ich meine damals notierten Stichpunkte in Sätzen ausformuliert: 

 

(…) Dann änderte sich aber plötzlich das Bild (all das hat 1,5 Stunden gedauert). Ich sehe eine griesgrämige Frau, die mal sehr schön war. Sie hat ein wunderschönes kleines Grundstück mit Häuschen und blühendem Garten, sowie Heilkräutern. Es ist also kein lebloses, totes Grundstück, sondern man sieht, dass viel Liebe im Haus und im Garten steckt. Es wird massiv von einem Waffenarsenal bewacht, damit ihr niemand zu nahe kommt. Das Waffenarsenal wandelt sich plötzlich in einen tiefen, breiten, unüberwindbaren Graben. Es nähert sich ein kleines, fröhliches Mädchen, welches hartnäckig und beharrlich neugierig ist und die furchtbar unfreundliche Frau mag. Das Mädchen möchte so gern, dass auch andere Menschen den tollen Garten sehen und viele an der Schönheit teilhaben und von den Fähigkeiten der Frau profitieren. Irgendwoher weiß das Mädchen auch, welche Probleme die Frau hat (die Tiere des Grundstücks haben keinen Platz und sind unglücklich, die wundervollen Salben und Tees der Frau sammeln sich einfach nur an und könnten aber so vielen helfen; die Frau könnte auch ihr Wissen weitergeben und sehnt sich eigentlich auch danach) und klopft sie mit der Zeit weich :-). Doch die Frau hat große Angst davor, dass, wenn sie tatsächlich ihren Garten erweitert und sich dabei auch helfen lässt und ihr Wissen weitergibt, auch diejenigen vorbeikommen, die ihr so furchtbar weh taten. Denn dazu muss sie die Abwehrmechanismen aufgeben. Sie weiß nicht, wie sie mit dieser Angst umgehen soll, was sie tun kann, wenn der Fall eintritt. Da sagt das kleine Mädchen zu ihr: „Dann bist du einfach wieder so unfreundlich“ :-). Und plötzlich stehe ICH auf diesem einsamen Stück Land in MEINEM Garten, blicke zu dem Mädchen hinüber, die sich mit mir unterhält; da läuft sie plötzlich weg. Ich rufe ihr hinterher, wo sie hinläuft und sie ruft quietschvergnügt: „Ich hole Hilfe!“ (um den Graben so weit aufzuschütten, dass man ihn überwinden kann). Dann wird das Bild unscharf und ich komme „zurück“.

 

Bin total erschöpft danach. Mir ist schwindlig und hinter meiner rechten Schläfe tut es strangartig sehr weh. Mache ganz langsam, esse etwas, trinken geht auch – Was für ein Tag!!! Habe den starken Impuls, Tom davon zu erzählen; es ist geradezu ein Müssen!

Zu sehen ist ein Screenshot meines Bildschirms. Der Screenshot zeigt den Text vom Oktober 2022 zum zweiten inneren Bild in einer Word-Datei.
Die Originaldatei vom 31.10.2022

Mir war danach völlig klar, dass Tom, mein Freund, ein Teil der Hilfe ist. Außerdem wurde mir schlagartig klar, dass vor allem das Hartz 4 bzw. Bürgergeld mir dabei hilft, den „unüberwindbaren Graben“ allmählich aufzuschütten, da sich das Hartz 4 ja aus Steuergeldern finanziert. Und mir wurde bewusst, dass auch ich mit meiner Onlinearbeit meinen Teil zur Grabenaufschüttung beitragen kann. Irgendwann wird so viel Erde im Graben sein, dass man ihn überwinden kann und sich mein geschützter, aber einsamer Garten mit der Außenwelt verbindet. Auf gut Deutsch: Aus meiner Webseite „Unverschlossen“ entsteht für mich das Neue. Ist das nicht einfach großartig? :-)

Gedankliche Eingebung: "Du bist nächsten Sommer hier raus"

Ich möchte dir noch von einem dritten Beispiel erzählen, welches mich zunächst sehr erschütterte und mich dann aber doch in eine gute Richtung führte. Es ist kein inneres Bild, sondern eine spontane, gedankliche Eingebung. Solche plötzlichen, verbalen Eingebungen haben nichts mit meinen „normalen“ Gedankengängen zu tun. Sie tauchen wie aus dem Nichts auf und ich denke: „Huch, was war das?“

 

An einem Augustabend 2020 saß ich auf meinem Sofa. Vielleicht schaute ich auf Netflix oder Youtube etwas an; ich weiß es nicht mehr. Urplötzlich schoss mir durch den Kopf: „Du bist nächsten Sommer hier raus.“ Ich hatte mich so erschreckt, dass ich weinte. Was für ein Schock! Ich liebte meine Leipziger Wohnung; zeitweise konnte ich mir nicht vorstellen, jemals diese Wohnung wieder zu verlassen. Sie war mein Kokon, mein Rückzugsort, Schutzraum, Aufarbeitungsort, meine Burg – Das sollte ich verlassen?!

Das Bild zeigt den Ausblick vom Leipziger Wackelturm in Richtung Innenstadt. Im Bildvordergrund ist der Auwald zu sehen, dahinter die Leipziger Innenstadt. Der Himmel ist leicht bewölkt.
Leipzig zu verlassen, fiel mir sehr schwer. Mein Herz hängt auch heute noch an der Stadt. (Blick vom Wackelturm in Richtung Innenstadt)

Tja, und dann rief mich am 01.03.2021 mein neuer Vermieter an – Schon als ich seine Nummer auf dem Handy sah, schwante mir etwas. Und tatsächlich: Mir wurde wegen Eigenbedarf gekündigt. Erst sollte ich zum 30.06., dann zum 31.07.21 ausziehen. Seitdem bin ich in Cottbus ;-).

 

Heute ist der Wegzug für mich ok. Denn im Sommer 2020 sollte eine Familie unter mir einziehen, mit der es fortan große Probleme gab. Ihr Lärm und ihre Gleichgültigkeit waren unerträglich. Außerdem hielt sich mein Stalker immer wieder in Leipzig auf. Und auch wenn ich Leipzig so liebte und liebe, spürte ich damals immer stärker, dass es mir zu trubelig in der Stadt wurde :-). Ich verstehe zwar immer noch nicht genau, warum ich die Stadt komplett hinter mir lassen musste. Aber ich glaube, dass ich das in einigen Jahren besser erkennen werde. Und irgendetwas sagt mir, dass das vielleicht mit dem Gartenbild vom Oktober 2022 zusammenhängt ;-).

Auf dem Schwarz-Weiß-Bild bin ich im April 2023 zu sehen. Meine Ellbogen sind auf einem Tisch aufgestützt und meine Hände liegen an meiner Wange. Ich schaue direkt in die Kamera und lächle.
Wir Menschen sind vielschichtige Geschöpfe, die nicht nur aus dem Verstand bestehen. Ich freue mich auf die vielen Erkenntnisse zu unserem Innenleben in den nächsten Jahren.

Heute liebe ich mein vielfältiges Innenleben

Zusammenfassend staune ich heute immer wieder darüber, wie vielschichtig unser Innenleben sein kann. Auch wenn Eingebungen, Visionen und innere Bilder erstmal erschütternd und erschreckend sein können, kann ich für mich persönlich bisher sagen, dass es diese Impulse letztlich gut mit mir meinen. Aber mir ist bewusst, dass auch Mut dazugehört, sich darauf vertrauensvoll einzulassen. Für mich sind die inneren Bilder etc. mittlerweile eine Orientierungshilfe auf meinem Lebensweg, denen ich vertraue. Ich schöpfe Kraft und Zuversicht aus ihnen (z. B. bei der „Unterhaltung“ mit dem kleinen Mädchen) und kann sogar bei Unsicherheit relativ gelassen bleiben. So fand ich beispielsweise nach der Eigenbedarfskündigung partout keine Wohnung. Es gab sogar einen Besichtigungstermin, der mir wenige Minuten vor der vereinbarten Zeit abgesagt wurde. Noch Anfang Juli 2021 hatte ich nichts gefunden. Selbst dem Jobcenter Leipzig hatte ich eine Mail geschrieben und um Unterstützung bei der Wohnungssuche gebeten. Ich erhielt eine kurze Antwort, dass man mir dabei nicht helfen kann.  Und doch spürte ich die ganze Zeit tief in mir: Alles wird gut. Mitte Juli 2021 wusste ich, dass es ohne Hilfe nicht weitergeht. So bat ich dann jemanden aus Cottbus um Hilfe (unser Kennenlernen ist eine Geschichte für sich :-)) und dann ging alles ganz schnell und unkompliziert :-).

Zu sehen ist ein zarter Traumfänger mit Federn

Hast du deine Fähigkeiten in meinen Beispielen wiedererkannt? Sind Eingebungen etc. für dich eher belastend oder empfindest du sie als Geschenk? Wie gehst du mit inneren Bildern und Visionen um? Ich freue mich über deine Gedanken und Erfahrungen!

 

Von Herzen

Kirsten

 

Quelle:

Wyrsch, P. (2020): Neurosensitivität. Die Kraft der Hochsensitiven. Eigenverlag.

 

Anmerkung 22.04.2023:

Als ich das Buch von Dr. Patrice Wyrsch Mitte März 2023 entdeckte, war ich zutiefst aufrichtig begeistert. Es hatte und hat eine große Bedeutung für mich. Doch auf LinkedIn kann ich aktuell verfolgen, dass er die Anwendung von bestimmten Hirnscans stark bewirbt, an deren Entwicklung er bzw. seine Firma mitbeteiligt ist. Auch Prof. Dr. Hans-Günter Lindner, welcher sich wertschätzend über die Doktorarbeit von Dr. Patrice Wyrsch äußert, wirkt an der Entwicklung und Verbreitung dieser Hirnscans mit. Laut der Webseite der TH Köln lehrt Prof. Dr. Hans-Günter Lindner im Bereich der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Mich persönlich beunruhigt das, da beide keine Mediziner und offenkundig im Bereich Betriebswirtschaft tätig sind. Was genau mit den ermittelten (höchstsensiblen!) Daten passieren soll, wo diese überhaupt gespeichert werden und welche Interessen die Firma von Dr. Patrice Wyrsch an den Hirnscans hat, kann ich nicht herausfinden. Ich möchte mich von dieser Vorgehensweise einfach klar abgrenzen. Vom Buch bin ich nach wie vor überzeugt (zumindest von der Auflage, welche 2020 erschien).

 

Anmerkung 13.02.2024:

Mein Öffnungsprozess schreitet voran und so habe ich aus einigen meiner Eingebungen, die hier auch zu finden sind, nun eine weitere Webseite erstellt. Ich freue mich, wenn du bei Interesse mal vorbeischaust! :-)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0