Die freie Stute
Geschichten · 09. Juli 2025
Einst lebte eine braune, große Stute auf einem wohlhabenden Reitergut. Sie war klug und lernte schnell, was ihr beigebracht wurde. Doch die Stute gehörte einem strengen Herrn, der sie unentwegt strafte und schlug. Denn der hartherzige Gutsherr nahm gern mit der kräftigen Stute an Wettbewerben teil und duldete stets nur den Sieg. Wenn die beiden ein Rennen nicht gewannen, gab er hierfür der Stute die Schuld. Dann bekam sie statt Futter nur schmerzhafte Schläge und der Herr schimpfte: „Du...

Wir waren Kinder
Gedichte · 08. Juli 2025
Wir waren Kinder Als du fast im See ertrankst Im letzten Augenblick Bemerkte ich dich Panisch um dich schlagend Den Kopf schon unter Wasser Es war so knapp. Wir waren Kinder Als du fast getötet wurdest Gerade noch Konnte ich Hilfe holen Der ältere Junge drückte dich Immer wieder unter Wasser Es war so knapp. Wir waren Kinder Als du, noch ein Baby, fast ersticktest Im letzten Augenblick Wurde dir geholfen Im Todeskampf sogar gefilmt Dein Kopf schon blau verfärbt Es war so knapp. Wir waren...

Der Himmelsfalter
Geschichten · 22. Juni 2025
Vor langer Zeit lebte ein leuchtend blauer Schmetterling in einem weit entfernten Tal. Aufgrund seiner Farbe wurde er auch Himmelsfalter genannt. Die großen Flüsse, grünen Wiesen und ausgedehnten Wälder des Tals waren seine Heimat. Als der Falter eines Tages über eine blühende Wiese flog, wurde er plötzlich von einem kräftigen Windstoß erfasst. So gelangte er in eine abgelegene, dunkle Gegend des Tals, die er nicht kannte. Da der Himmelsfalter jedoch mutig und neugierig war, sorgte er...

Der kleine Vogel und der Musikant
Geschichten · 17. Juni 2025
Es war einmal ein begabter Musikant, der auf einem wunderschönen Hof lebte. In seinem großen Garten standen viele mächtige Bäume und die Tiere fühlten sich wohl bei ihm. Er liebte es, an einem kleinen Tisch vor seinem Haus zu sitzen, Gitarre zu spielen und zu singen. In der ganzen Umgebung war er für seine schönen Melodien bekannt und die Menschen erfreuten sich an seiner Musik. Eines Tages saß auf dem Tisch ein kleiner, bunter Vogel. Der Musikant hatte ihn vorher noch nie gesehen. Das...

In die Tiefe
Gedichte · 29. April 2025
Deine sanfte Kraft Dringt tief in mich ein. Mein Körper fordert: "Lass ihn herein." In die Tiefe zieht Ein starker Strudel. Ich lass' mich fallen, Nun ohne Skrupel. Dein Blick macht mich schwach, Bin dir verfallen. Lustvoller Taumel, Solch' tiefes Fühlen. Mein Herz klopft schneller, Tiefes Vibrieren. Ich lass' endlich los: Schluss mit dem Zieren.

Reiseziel
Gedichte · 27. April 2025
Ich liege hier und stell' mir vor, Wie's sein wird, vor dir zu stehen. Wie schön es ist, dir nah zu sein; Will dir in die Augen sehen. Bestimmt erzähl' ich blödes Zeug, Weil ich aufgeregt sein werde. Werd' den Mund nicht halten können, Will versinken in der Erde. Vielleicht kullern da auch Tränen Vor Freude und Erleichterung. Wie sehr berührt mich dieses Bild - Es gibt mir nochmal neuen Schwung.

Sei Frau!
Gedichte · 25. April 2025
"Reiß' dich zusammen! Zügle dich!" - Doch damit mach' ich's nur noch schlimmer. Mein Herz, mein Schoß, sie mahnen mich: "Sei Frau und lass' nun das Gewimmer. Es kam kein "Stop!", es kam kein "Halt!" - Erzähl' ihm sanft von uns'ren Liedern. So zögre nicht und mach' es bald; Erlös' die Lust aus deinen Gliedern. Steh' zu dir und deinem Wesen, Hör' auf, dich für dich selbst zu schämen. Genug geforscht, genug gelesen! Hör' auf, die Leidenschaft zu zähmen."

Wieder seh' ich dich neben mir
Gedichte · 24. April 2025
Wieder seh' ich dich neben mir; Wie schön es ist, dir nah zu sein. Ruhig liebkos' ich dein Gesicht, Konturen, Linien, zart und fein. Du wendest deinen Blick zu mir; Durchdringst mich tief, ich lass' es zu. Worte sind hier überflüssig, Wie berührt mich diese Ruh'...

Strömung
Gedichte · 23. April 2025
Es strömt ein mächt'ger Fluss zu dir, Kann ihn nicht mehr kontrollieren. Da ist Angst, mich zu blamieren; Sein Versiegen wünscht' ich mir. Anfangs waren's kleine Quellen, Munter sprudelten sie heraus. Wie oft dacht' ich: "Hört auf! Schluss! Aus!" Doch sie fanden neue Stellen. Immer wieder seh' ich Bilder, Mitunter spür' ich deine Haut. Warum bist du mir so vertraut Und setzt mir keine Stopschilder? Ich sagte wirklich oft zu mir: "Mensch, hab' dich endlich mal im Griff!" Ich ersehnte gar...

Der Tod des braven Mädchens
Gedichte · 20. April 2025
Ich hatte lieb und nett zu sein, So meinten alle: „Das ist fein! Den Haushalt halte immer rein! Bleib‘ unauffällig, bleibe klein! Wahre stets den höflichen Schein! Vergiss geschwind das Wörtchen Nein, Sonst bleibst du ohne Mann, allein! Das ist kein lebenswertes Sein!“ Ich wäre beinah‘ dran verreckt, Hätt‘ nie entdeckt, was in mir steckt. Es reichte nie, war nie perfekt, War nie genug und nie korrekt. Stattdessen war ich angeeckt; Verachtung traf mich unbedeckt. Ich hab‘ mich...

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