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13.11.2018: Psychotherapie ist kein Spaß

Herrje, was habe ich die Sache in der PIA unterschätzt. Ich dachte, ich geh dahin, wir knöpfen uns die Situationen vor, ich lasse dabei meine Gefühle zu, bin hinterher zwar aufgewühlt – aber wird schon. Grundsätzlich ist der Ablauf ja nicht verkehrt. Ich hab es allerdings vollkommen unterschätzt. Nach der Sitzung (in der wir eine Skillsübung gemacht haben) hatte ich auf einmal unglaubliche Angst. Gottseidank kam dann Schwester T!

 

Die Angst zieht sich seitdem durch – zum Glück weiß ich mittlerweile, was Angst ist und wie ich grundsätzlich mit ihr umgehen kann. Ansonsten wäre ich glatt wieder in der Klinik. Ich spüre, dass diese Angst aber diesmal sehr tief ist. Diese Angst ist vom Ausmaß her nicht mit meinen Ängsten in den letzten Tagen vergleichbar. Und diesmal kann ich sie nicht verdrängen. Mir würde jetzt ein Gespräch sehr gut tun. A habe ich schon geschrieben, hoffentlich können wir morgen telefonieren. Ich fühle mich ansonsten doch irgendwie allein gelassen und das kann ich überhaupt nicht gebrauchen. Wäre ich noch in der Klinik, hätte ich schon längst das Gespräch mit einem Pfleger gesucht. Das zeigt mir, dass ich mit jemandem reden möchte. Also versuche ich es erstmal bei A und wenn das nicht so recht passen sollte, überlege ich weiter. Aber reden muss ich definitiv mit jemandem.

 

Außerdem merke ich, dass ich noch nicht so weit bin, um mit dem Erzählen und Aufarbeiten anzufangen. Da möchte ich erst noch viel stabiler im Alltag werden. Denn ich merke gerade ganz sehr, dass ich nicht entspannen kann. Deshalb gestatte ich es mir heute auch, mehr zu machen als die 3 To-Do´s. Das darf aber nicht wieder Routine werden (nach dem Motto: Beim Rumkramern bin ich abgelenkt und muss mich deshalb nicht mit mir selbst beschäftigen). Mir hat es sehr gut getan, dass mir Frau B gesagt hat, dass ich auch erst in 2 oder 3 Monaten mit dem Erzählen anfangen kann. Wenn ich mich dazu bereit fühle. Das nimmt mir den Druck und so kann ich mich erstmal auf den Alltag konzentrieren. Der ja auch nicht ohne ist. Morgen gehe ich zum Beispiel auf Arbeit und am Donnerstag treffe ich XX. Das sind zwei richtig dicke Brocken.

 

Vielleicht ist es auch erstmal ganz gut, dass Frau B nach unserem Treffen am Montag erstmal bis Anfang Dezember im Urlaub ist. Die Zeit werde ich für mich und meinen Alltag nutzen.

 

To-Do´s für morgen (max. 3):

- einkaufen √

- Treffen mit C

- XX schreiben √

(Anmerkung zu den Bildern:

Es ist mir sehr wichtig, zu zeigen, dass ich mir nichts aus den Fingern ziehe. Die Fotos meiner Tagebuchseiten sind stark verkleinert, um die Ladezeit der Seite so kurz wie möglich zu halten. Das geht, bewusst, auf Kosten der Lesbarkeit. Deshalb sind die Texte nochmal abgetippt.)

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