Meinen ersten sinnlichen Text schrieb ich bereits 2020, als ich mich intensiv mit den Themen Yoni, Weiblichkeit und weibliche Sexualität beschäftigte. Zwar kam ich danach erstmal von diesem Weg ab, kehrte jedoch 2024 an diese Stelle wieder zurück. In meinen Texten verarbeite ich Erlebtes, Träume und Fantasien. Hier teile ich Auszüge davon und wünsche viel Spaß beim Lesen :-). Die vollständigen und noch mehr Texte findest du in meinem Joyclub-Autorenprofil.
Tanzen

Eine kleine Disco, die ich sehr mag. Dunkel, verwinkelt, ein ganz kleines bisschen schäbig. Die Musik läuft bis in die Morgenstunden. Ich bin hier gern.
Du fällst mir sofort auf. Als sich unsere Blicke kreuzen, weiß ich, dass auch ich dir gefalle. Und so warte ich gar nicht lange: Da die Tanzfläche so klein ist, kommen wir schnell in Kontakt. Das Tanzen macht Spaß, du erzählst mir, dass du seit vielen Jahren tanzt. Ich selbst habe allerdings erst vor kurzem mit dem Tanzen begonnen und so ist es mir zunächst peinlich, schlicht nicht zu wissen, welche Schritte ich machen soll. Aber deine Hände… Du führst fantastisch.
Wir tanzen frei weiter, immer enger, etwas zieht mich stark zu dir. Immer wieder legst du kurz deine Hände auf meinen Rücken oder den Nacken, aber du gehst nicht weiter. Ein wundervolles Spiel. Sogar als mein BH-Träger einige Male herunterrutscht, schiebst du ihn sanft und gekonnt wieder auf meine Schulter. Du nimmst solche Rücksicht und gleichzeitig ist da starkes Verlangen…
Verlangen und Begierde, die sich einige Zeit später bei mir entladen können. Und gefiel mir das Tanzen bereits so gut mit dir, ist der Sex einfach nur grandios. Mit festem, forderndem, aber nicht bedrängendem Händedruck streichelst du meinen ganzen Körper; auf deine stoßenden Bewegungen reagiert mein Körper geradezu automatisch. Du führst; ohne eine Spur von aggressiver Dominanz. So kann ich dich tief aufnehmen… Und immer deine Hände…
Es ist längst hell, als wir für wenige Stunden einschlafen. Der Abschied fällt mir schwer und dir geht es genauso… In den folgenden Wochen und Monaten werde ich hoffen, dich in der kleinen Disco wiederzusehen. Vergebens.
Fast ein halbes Jahr später, zum Nikolaus, darf ich eine große Überraschung erleben. An meinen Schuhen vor der Wohnungstür lehnt eine Spruchkarte. „Du musst dir schon selbst Konfetti in dein Leben pusten“, steht darauf. Ich drehe sie herum – und bekomme für einen Moment keine Luft. Ein lieber Text, eine Handynummer. Auch du hast an mich gedacht. Und auch wenn es kein weiteres Treffen gibt, wird mir deine Karte helfen, dich liebevoll zur Erinnerung werden zu lassen.
Wendung

Über das Internet kennengelernt, geht es ganz schnell. Ich missachte ein Signal in mir, das mir funkt: „Warte noch etwas“. Es ist mir egal, ich bin völlig ausgehungert. Ich überlege, wann ich zum letzten Mal Sex hatte und bin unangenehm überrascht. „Scheiß drauf“, denke ich, „Das wird schon...“
Als du vor mir stehst, ist dein allererster Satz: „Das ist nun die Realität.“ Mein allererster Gedanke dazu: „Oh Gott, ein Selbstwertthema!“ Eine Sirene geht in mir an, auch das Signal wird übergangen. Der Hunger ist einfach zu groß. Es war zu viel los in den vergangenen Jahren. Dein Küssen ist viel zu druckvoll; ich merke sofort, dass du ein Programm abspulst. „Naja, ein One Night Stand und dann ist er ja wieder weg“, rede ich mir ein. Was man sich alles selbst erzählen kann.
Das Programm wird konsequent abgearbeitet: ausziehen, hinlegen, das unangenehme Küssen, irgendwie an den Körpern herumfummeln. Die Erektion bleibt aus und auch ich merke, dass bei mir nichts passiert. Es geht alles viel zu schnell. Gedanken wie „Was tue ich hier?“ schleichen sich ein. Du versuchst krampfhaft, eine Erektion zu bekommen. Es wird immer unangenehmer. „Das wird schon!“ Als du dann auch noch versuchst, deinen Penis irgendwie in mich hineinzudrücken, ist der Tiefpunkt erreicht.
„Shit“, denke ich, „Wie werde ich ihn denn nun wieder los?!“ Ich spüre deinen enormen Druck. Ich merke, dass du dir unbedingt etwas beweisen möchtest. Da kommt nun noch Mitleid hinzu… Hektisch überlege ich, wie ich die Situation retten kann… Derart schlechten Sex hatte ich lange nicht. Ich fange an, mich über mich selbst zu ärgern.
Ich schaue dich an und sage dir ruhig, dass du dir keinen Druck machen musst. Manchmal klappt es, manchmal eben nicht. Grinsend füge ich hinzu, dass wir uns ja auch eigentlich gar nicht kennen. Du lachst und legst dich neben mich. Tief durchatmen, runterkommen.
Als ich erneut überlege, wie ich dich freundlich, aber direkt nach Hause schicke, passiert es und ich werde wohl nie verstehen, was in diesem Moment den Schalter umlegt: Der Druck deiner Hände ändert sich; plötzlich fühle ICH mich wirklich von DIR berührt! Fest, langsam, verlangend streicht deine Hand über meinen Nacken, Rücken, Po und zurück. „Huch, was ist das?!“, denke ich fast erschrocken. Von selbst entspannt sich mein Körper, von DIESEN Berührungen will ich mehr!
Arme, Bauch, Brüste, Hals, Gesicht… Plötzlich ist mir, als würdest du eine Melodie in meinem Körper spielen! Das kenne ich nicht und ich spüre, wie meine Lust zunimmt. Später wirst du mir erzählen, dass du Instrumente spielst. Mein Becken drückt sich an deines, der Frust ist verflogen. Als deine Hand vorsichtig meine Vulva berührt, bin auch ich endlich wieder bei mir. „Warte“, sage ich leise zu dir. Du hältst inne. „Leg deine ganze Hand auf sie und tue gar nichts. Sie will dich kennenlernen“, sage ich grinsend.
Es ist schön, deine warme Hand zu spüren und ich freue mich, dass du dich auf meinen Wunsch einlässt. Das sage ich dir auch. Du lächelst. Ich habe den Eindruck, dass mir deine Hände etwas erzählen wollen und lasse mich auf die Empfindungen ein. Du nimmst den Rhythmus meiner leichten Beckenbewegungen auf und streichelst sanft meine Lippen… Was für eine Wendung.
Du wirst mir am Ende unseres ersten Treffens erzählen, dass du schon länger glaubst, eine Erektionsstörung zu haben. Es wird sich rasch herausstellen, dass da keine Störung ist…
Umkleide

Es ist November und wir laufen entspannt durch die Stadt. Wir haben kein Ziel, schauen mal hier, halten mal da. „Warte, das Geschäft kenne ich. Ich möchte da mal reinschauen“, sage ich zu dir. Neugierig kommst du mit. Ich suche schon länger nach einem kurzen, schwarzen Rock und der Verkäufer findet schnell etwas Passendes. „Ich bringe Ihnen die Röcke in die Kabine.“
Als ich die Tür schließen will, sehe ich deinem frechen Grinsen schon an, was du vorhast ;-). Und mit einem „Das lasse ich mir doch nicht entgehen“ sind wir nun zusammen in der Umkleide ;-). Ruhig und mit breitem Grinsen setzt du dich auf eine kleine Holzbank. Ich ziehe Mantel, Stiefel und Rock aus. Ich weiß, dass meine Unterwäsche durch die schwarze Strumpfhose leicht sichtbar ist. Und ich weiß, dass dir diese Unterwäsche gefällt. Während ich mich ausziehe, löst du seelenruhig die schwarzen Röcke von den Bügelklammern: „Warte, die bringe ich dir natürlich.“ Ich muss lachen, denn du musst keine zwei Schritte bis zu mir gehen.
Du stellst dich genau hinter mich und ich erwidere deinen sanften Druck. „Hier, bitte.“ Ich nehme den Rock und drücke mich noch etwas stärker an dich. „Du machst mich geil“, raunst du mir ins Ohr. Eine Hand legst du auf meinen Bauch, die andere greift fest meinen Po. Ich liebe diesen Druck deiner Hände: verlangend, begehrend - und etwas gierig. Aufrichtiges Wollen.
Ich bewege mich leicht, spüre deine starke Erregung. Deine Hand gleitet von meinem Bauch in den Slip. Ich stöhne leise deinen Namen…
Ein „Und, wie sieht’s aus?! Passt alles?“ des Verkäufers holt uns leider erstmal zurück :D. Na gut, dann eben nicht in der Umkleide ;-).
Sinnesfreuden

Der Traum beginnt unvermittelt und ich liege entspannt auf einem bequemen Sofa in einem luxuriösen Wohnzimmer. Das schöne Mobiliar, die Teppiche, das edle Holz, der Kamin, das dezente Licht der ästhetischen Lampen – ich genieße das wunderschöne Ambiente.
Wir sind über das Wochenende in die Berge gefahren, du hast dort ein atemberaubendes Haus und so wollen wir einfach die Zeit und Zweisamkeit genießen. Ich trage ein langes, schwarzes, meine Figur umspielendes Seidenkleid und im Rücken spüre ich das warme Kaminfeuer, das du angezündet hattest. Verträumt spiele ich mit einer Haarsträhne und beobachte vom Sofa aus den beginnenden Sonnenuntergang. Ein spektakuläres Farbspiel, Himmel und Berge scheinen zu leuchten. Der Anblick berührt mich tief. Die Weite, die Höhe, das Feuer, die Seide auf meiner Haut – Ich atme tief ein und aus und es gelingt mir, die Verspannungen in meinen Schultern zu lockern.
Und als wäre all das noch nicht genug, hast du mir kurz vor deinem Weggehen ein kleines Glas mit dunklem Rum zum Probieren auf den schönen Tisch gestellt. „Ich denke, der schmeckt dir. Ich hole noch ein paar Kleinigkeiten und beeile mich.“ Mir läuft vor Dankbarkeit eine Träne über die Wange.
Ich nippe am Glas, schaue zu den Bergen und lasse das Glück durch meinen Körper fließen. Da bemerke ich die Schlüssel im Türschloss. Ich höre, dass du dir die Schuhe und deinen Mantel ausziehst, deine Schritte… Doch plötzlich: Stille. Ich spüre, dass du nah bist, aber ich drehe mich nicht um. Ich lächle. „Was für ein Anblick“, sagst du leise. „Nicht wahr?“, erwidere ich. Du kommst zu mir, küsst mich auf die Schulter und flüsterst: „Ich habe nicht die Berge gemeint.“ Lächelnd drehe ich mich zu dir und gebe dir einen sanften Kuss auf die Stirn. Du nimmst mir das kleine Glas ab und ich lege mich auf das weiche Sofa.
Du streichelst über meine Schenkel, meinen Bauch, meine Brüste. Sie signalisieren dir sofort, wie angenehm deine Berührungen sind. Du seufzt leicht: „Eigentlich habe ich aber ganz schön Hunger.“ Ich lache und antworte: „Ja, ich auch.“ Du hast wunderbare Köstlichkeiten mitgebracht und wir richten sie auf dem Tisch vor dem Kaminfeuer her. Da wir zum Essen nicht auf dem Sofa sitzen wollen, machen wir es uns auf dem Teppich vor dem Kamin gemütlich. Ich ziehe mein Kleid nach oben, setze mich auf dich – Essen, Berührungen, Sex werden sich daraufhin immer wieder abwechseln…