Update Herbst/Winter 2024: Aufgrund der wiederholten Jimdo-Preiserhöhungen und des undurchsichtigen Verhaltens des Unternehmens habe ich nach langem Überlegen entschieden, diese Webseite nicht unbegrenzt fortzuführen. Ich kann mir die Weiterführung mit meinen persönlichen finanziellen Mitteln schlichtweg nicht mehr leisten. Hätte ich nicht widersprochen, hätte ich Ende November 2024 sage und schreibe 180 Euro!!! bezahlen sollen (für das JimdoPro-Paket!). So räumte man mir "gnädigerweise" für ein Jahr nochmal den alten Preis von mittlerweile auch schon 152 Euro ein. Zum Vergleich: Ende 2020 startete ich mit 108 Euro. Im Sommer 2025 prüfe ich daher, ob ich Unverschlossen online lasse oder im Herbst 2025 lösche. Das hier ist mein Baby, mein Herzblut; mir ist völlig bewusst, was ich hier aufgebaut habe. Trotzdem gibt es Grenzen.


Wer schreibt hier?

Unverschlossen: Über mich - Foto von mir

Ein herzliches Hallo an dich!

 

Ich bin Kirsten.

 

Ich freue mich, dass du auf meiner Seite Unverschlossen bist. Dein Besuch bedeutet für mich, dass du tiefer in dich selbst hineinschauen möchtest. Das berührt und beeindruckt mich.

 

Unverschlossen ist keine "typische" Ratgeberseite. Wenn ich meine Artikel schreibe, stelle ich mir vor, wir Beide sitzen beieinander und erzählen. Von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz. Dass du einen Teil deiner Lebenszeit auf meiner Seite verbringst, weiß ich wirklich zu schätzen.

 

Es ist mir wichtig, meine individuellen Erfahrungen zur Aufarbeitung meiner Depression und weiterer Begleiterkrankungen weiterzugeben. Bevor mein Leben mit der Aufnahme in die Psychiatrie am 17.09.2018 eine radikale Wende nahm, arbeitete ich zuletzt als Finanzierungsreferentin einer Landeskrankenhausgesellschaft. Ich vertrat auf Bundeslandebene die Interessen der psychiatrischen und psychosomatischen Fachkrankenhäuser und Fachabteilungen gegenüber den Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung. Dabei war ich auch Mitglied im Psychiatrie-Fachausschuss der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Neben Vertretern der anderen Landeskrankenhausgesellschaften waren dort beispielsweise auch namhafte Ärzte aus dem Psych-Bereich (bei mir gilt selbstverständlich immer auch die weibliche Form), Vertreter von Sozialverbänden und der DGPPN organisiert, um regelmäßig über die aktuelle Situation und die Weiterentwicklung der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland zu diskutieren.

 

Außerdem durfte ich in einer Arbeitsgruppe zu den Psychiatrischen Institutsambulanzen mitwirken, welche sich im Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld traf. Die Arbeit und den Austausch in dieser Gruppe, welche vorrangig aus Ärzten bestand, empfand ich als inspirierend und bereichernd. Für mich war es beeindruckend zu erfahren, was die deutschlandweit tätigen Ärzte auf die Beine stellten, um die Versorgungslage zu verbessern.

 

Kurzum: Der Wink mit dem Zaunspfahl also ;-). Ich habe einen Bachelorabschluss im Bereich Gesundheits- und Sozialmanagement und in meiner Abschlussarbeit im Bereich Medizincontrolling zeigte ich, wie wichtig die ärztliche und pflegerische Dokumentation für die Erlössicherung einer Klinik ist. Das klingt vermutlich alles vorbildlich und ehrgeizig. Nach außen hin, ja. Doch um Haaresbreite hätte ich die Arbeit eigentlich gar nicht mehr geschafft. Denn 2015 war ich mit der Kraft schon einmal am Ende. Einer gewissen Person verdanke ich zwar einerseits mein Leben. Andererseits hatte diese Person dann andere widerliche Absichten... Der Preis fürs Überleben war hoch. Aber zurück zur Fassade.

Zu sehen ist eine lange Mail vom Januar 2023, die ich von einem früheren Arbeitskollegen erhielt. Er schreibt, dass er neugierig nach mir online gesucht hat und so meine Webseite fand. Mein Werdegang hat ihn berührt und er bedankt sich für meine Offenheit
E-Mail an mich

Dank dieser Arbeit bekam ich 2016 anschließend eine Medizincontrollingstelle in einer Thüringer Klinik. Mir war immer wichtig, die betriebswirtschaftlichen und medizinischen Interessen im Blick zu haben und nach passenden Lösungen für Stations- und Verwaltungspersonal zu suchen (auch während des Studiums und den Praxisphasen). Ja, das geht ;-). Doch schon bald folgte ich dem Ruf der Landeskrankenhausgesellschaft.

 

Ich kenne mich also mit unserem Gesundheitssystem aus und weiß, was in einer Krankenhausverwaltung, während einer Budgetverhandlung, aber auch im OP-Saal und auf den Stationen passiert. Ich habe einem Kaiserschnitt zusehen dürfen und weiß um die große Erleichterung aller Beteiligten, wenn das Baby schnell schreit; Narkoseeinleitungen mit und ohne Intubation durfte ich sehen; habe die Entfernung einer vom Krebs zerfressenen Niere gesehen; während der Operation eines Leistenbruchs, bei der ich "übers Tuch" gucken durfte, wurde ich fast ohnmächtig (OP-Lampen können so wahnsinnig interessant sein :D); ich habe gesehen, was es für gestandene Männer bedeuten kann, wenn die Prostata entfernt werden muss; ich habe bei Teambesprechungen des Palliativpersonals die Trauer gespürt, wenn ein Patient den Kampf gegen eine schwere Krankheit verloren hat; ich habe den alltäglichen Trubel sehen und das Bewundernswerte erleben dürfen, was das Personal auf einer Intensivstation leistet; und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn Angehörigen mitgeteilt werden muss, dass das eigene Kind keine hohe Lebenserwartung mehr hat.

Über mich: Taizé
Taizé 2013

Gleichzeitig weiß ich auch um die schwierige psychiatrische/psychosomatische/psychotherapeutische Versorgungslage. Und weil ich mir das nicht verkneifen kann: Ich habe hautnah die Fehde zwischen Vertretern der Psychiatrie und Psychosomatik mitbekommen. Nichts für ungut, aber: Diese gedanklichen und verbalen Grabenkämpfe gehen in meiner Wahrnehmung zu Lasten der Betroffenen, die dringend Hilfe benötigen und WOLLEN. Ich weiß schon, das ist die Sache mit der Zuordnung und Abrechenbarkeit (Gehört die Angststörung mit ihrem Herzrasen und der Übelkeit nun zur Psychiatrie oder zur Psychosomatik?). Aber vielleicht eine ganz ganz kleine Prise weniger Prestigedenken und dafür die Bedürfnisse der Betroffenen etwas mehr in den Fokus rücken? Denn in meiner Wahrnehmung steigt gottseidank langsam das Bewusstsein für die psychische Gesundheit; ganz langsam sprechen die Menschen über ihre Vergangenheit; lange verschwiegene Themen wie die NS-Zeit, sexueller Missbrauch, Gefühlskälte und Leistungsdruck in den Familien - dann monatelang auf einen Therapieplatz warten zu müssen, ist für Betroffene die pure Hölle.

Über mich: Bild von mir 2011
2011 bei Freiburg

Und was vermutlich nun nach Bilderbuchlaufbahn klingt (nach meinem Abi hatte ich im 5. Semester - ja, im 5. und mit guten Noten - mein Lehramtsstudium in Freiburg geschmissen), sollte sich anders entwickeln. Da setze ich heute mit Unverschlossen an.

Schulpraktikum 2010/2011 in einer Freiburger Grundschule, einer sogenannten "Brennpunktschule": In angeblichen "Brennpunktschulen" hatte ich die schönsten und herzlichsten Praktika. Die Abschiedstexte und -geschenke der Kinder habe ich heute noch.

 

Besonders bei Themen rund um psychische Erkrankungen ist es mir wichtig, die Dinge beim Namen zu benennen. Damit möchte ich signalisieren: „Darüber darfst du reden. Das ist ok. Das ist normal. Es ist kein Tabu.“ Ich bin davon überzeugt, dass unbesprochene und verdrängte Themen zu Tabus werden. Aus meiner Sicht wird offener, hilfreicher und unterstützender Austausch so allerdings deutlich erschwert, was nicht sein müsste.

 

Und so findest du hier die Essenz aus unzähligen Onlineartikeln, Kursen, Workshops, Podcasts, Youtube-Videos, meinen Tagebüchern, meinem „Heilungsordner“, in dem ich jedes große Plakat und jeden kleinen Notizzettel aufgehoben habe, vielen vielen vielen Tränen, meiner Therapie, überstandenen Panikattacken, aufgelösten Traumata und durchgeschriebenen Nächten.

Über mich Heilungsordner
Mein "Heilungsordner", in dem ich (fast) alles aufgehoben habe

Mein zentrales Herzensanliegen

Dieser eben erwähnten Essenz mische ich noch eine weitere Zutat bei. Ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, dass enorme Selbstheilungskräfte aktiviert werden können, wenn wir einmal ganz ganz tief "gesehen" werden. Egal ob du 18, 35, 49, 60, 88 bist: Wenn einmal dein tiefer Kummer, das unaussprechliche Leid, dein verwundetes Herz, das zutiefst traurige und einsame innere Kind in dir wahrgenommen wird, kann dich das aus meiner Sicht auf neue Wege bringen. Und genau dieses behutsame und sehr respektvolle "Ich sehe dich" steckt in meiner ganzen Seite.

Dazu sei gesagt...

Ich bin keine Ärztin, Therapeutin oder Wissenschaftlerin. Den Anspruch soll die Seite auch nicht haben. Gleichwohl sind mir gut recherchierte Artikel sehr wichtig.

Über mich: 2022
Oktober 2022: Vom zurückliegenden Weg zwar noch erschöpft, starte ich nun in MEIN Leben. Mein erklärtes Ziel (so Gott will): Die nächsten zwei Lebensdrittel sollen geil werden :D. Das wäre für mich eine ausgeglichene Lebensbilanz.

Außerdem ist mir wichtig, dir nichts vorzugaukeln. Der Weg zurück zu dir selbst ist kein einfacher. Ich nehme einfach mal an, dass auch niemand auf die Idee kommt, den Mount Everest in kurzen Hosen und Flip Flops zu besteigen. Wer sich mit dieser Einstellung dem eigenen Innenleben nähern möchte, wird nach meiner Ansicht scheitern. Deshalb geht es bei mir nicht um perfekte Inszenierung und Allzeit-Gute-Laune-Gerede. Ich will dir Wege aufzeigen. Und dich nicht versteckt von mir abhängig machen.

 

Und so interessieren und beeindrucken mich persönlich auch scheinbar perfekte Lebensläufe nicht. Viele Ausbildungen, Zertifikate, Titel, Follower, Reichweiten - Wenn mir jemand etwas vom Leben erzählen will, will ich wissen, wie diese Person durch Krisen gegangen ist. Mich persönlich interessieren die Brüche, Krisen und Lücken im Leben eines Menschen. Wenn man aber ganz viele Ausbildungen etc. gemacht hat, frage ich mich sofort, wann diese Person 1. eine tiefe Lebenskrise hatte und 2. (falls sie diese hatte) wann Zeit zur nachhaltigen Überwindung der Krise gewesen sein soll. Bitte nicht falsch verstehen: Ich stelle Leistungen, welche mitunter hart erarbeitet wurden, nicht in Frage. Doch wenn man sich allein darüber definiert und dann auch noch glaubt, eine winzige Prise schlauer, weiser, "besser" zu sein als andere, ist man bei mir an der richtigen Adresse. Denn wer durch eine tiefe, vielleicht sogar lebensbedrohliche Krise gegangen ist (oder natürlich mehrere), weiß: In solchen Lebensphasen spielen Abschlüsse, Noten und Co. definitiv keine Rolle. Und weil ich mir den auch nicht verkneifen kann: Ein Titel vorm Namen bedeutet nicht automatisch, dass ein helles Licht in diesem Herzen leuchtet.

Über mich Sommer 2021
August 2021: Heute zeige ich mich so, wie ich bin. Das betrifft auch Facetten, die ich lange unterdrückt und mir selbst nicht erlaubt habe, zu zeigen.

Herzensdanke

Zudem möchte ich mit Unverschlossen Danke sagen und mit der Seite etwas zurückgeben. Danke an all die Blogger, Autoren, Podcastersteller, Workshop-, Übungsgruppen- und Kursleiter, die ich kennenlernen durfte, Therapeuten, Ärzte, Pflegekräfte (ganz besonders an meinen Lieblingspfleger!), Youtuber, Coaches und an die Menschen, die mich immer zum genau richtigen Zeitpunkt inspirierten, mir halfen oder mich triggerten ;-).

 

Und mit meinem Lieblingsfilmzitat, das mir in einigen ausweglosen und dunklen Momenten das rettende Licht schenkte, verabschiede ich mich von dir:

"Das tun alle, die solche Zeiten erleben, aber es liegt nicht in ihrer Macht, das zu entscheiden. Wir müssen nur entscheiden, was wir mit der Zeit anfangen wollen, die uns gegeben ist." Gandalf zum entmutigten Frodo (Der Herr der Ringe - Die Gefährten)